Friday, November 28, 2014

Boston calling

Vom 22.11. bis 23.11. bin ich nach Boston gereist. Der Grund dafür ist simpel: Mein Au Pair Visum erfordert 6 Credits, welche ich erhalte, wenn ich College Kurse belege. Pünktlich zum Herbst Semester habe ich mich eingeschrieben. Mein Kurs nennt sich Travel Class und ist sehr begehrt unter den Au Pairs. Hierbei kann man sich zwischen verschiedenen Zielorten entscheiden, von den Niagarafällen über Montreal bis hin zu Boston. Ich habe mich auf letzteres festgelegt. Es lief wie folgt ab: An drei Sonntagen im Oktober nimmt man an einem Seminar teil, welches sich über 7 Stunden- von 9 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags- erstreckt. Es wird über den geschichtlichen Hintergrund der Stadt gesprochen und eine größere kreative Hausarbeit verlangt. Ich habe als kreative Arbeit ein Tagebuch eines verurteilten Zauberers geschrieben, da in Boston (genauer: Salem) Hexenverbrennungen ein großes Kapitel waren. Nachdem ich dann an drei Sonntagen nach Harlem in New York gefahren bin, fand dieser kleine Ausflug in die gewählte Stadt drei Wochen später statt. 
Morgens um 9 Uhr ging es los. Eine 5 stündige Busfahrt später waren wir endlich in Boston und haben nach einer kurzen Lunch Pause eine Stadtführung mit einem professionellen Guide gemacht. Die Hauptattraktion schlechthin ist natürlich der Harvard Campus. Den Rest des Aufenthaltes waren wir dann auf uns selbst gestellt und hatten Sonntags bis um 3 Uhr nachmittags noch Zeit, Boston zu erkunden. 
Mein Fazit zu Boston: Eine wirklich sehr schöne Stadt, ganz anders als New York, nicht nur von der Größe her, sondern auch von den Gebäuden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dort als Au Pair zu leben, da Boston eine Vielzahl von Colleges aufweist und deswegen sehr viele junge Leute vor Ort leben. 
Zudem war dies das letzte Wochenende mit meiner Freundin aus Süd Afrika. Als Au Pair muss man sich auf eines wirklich einstellen: Leute kommen und gehen. Dass man jemanden für das volle Jahr an seiner Seite hat, ist eher unwahrscheinlich. Aber dass man Freunde aus allen möglichen Ländern findet ist ein großes Geschenk, welches dieses Programm ermöglicht. Jetzt habe ich auch eine Anlaufstelle in Süd Afrika, das kann auch nicht jeder von sich behaupten.. :-) 
It's not a 'goodbye', it's a 'see you later'






Sunday, November 16, 2014

VINTAGE

Vintage. Laut Wikipedia benutzt man diesen Begriff für Kleidung, Möbel sowie Accessoires, wenn sich das Herstellerdatum zwischen den 1930er- und 1970er Jahren bewegt. Im umgänglichen Ton ist mir persönlich aufgefallen, dass vintage weitgehend mit dem Wort „unique“ gleichgestellt werden könnte. Beispielsweise wird der Hashtag #vintage auf Instagram gerne unter Bilder gepostet, bei welchen auffällig ausgefallene Dinge von Kleidung bis hin zur Deko und Möblierung das Augenmerk sind. Mäntel mit Leo-Print, alte Brillengestelle, der 50 Jahre alte Schreibtisch von Opa. Vintage bezieht sich auf Einzelstücke, eben diese, bei denen man auf die Frage: „Woher?“ nicht antworten kann: „H&M, 19,95 Euro“. 
Da ich lieber mit einem Ziel vor Augen durch New York laufe, anstatt einfach abzuwarten, wohin meine Wege mich führen, habe ich ein wenig recherchiert und bin auf den Brooklyn Flea Market gestoßen. Hierbei handelt es sich um einen riesigen Indoor Flohmarkt mit allem was das Retro-Herz begehrt. Teppiche, Brillen, Lampen, Kleidung, Schmuck, Essen - äh, Essen? - Ja! Shopping macht eben hungrig, deshalb verbirgt sich in einem Nebenraum eine riesige Foodlounge mit kleinen Ständen- einzigartigen Ständen. Donuts, Cookies, Bonbons und Milch wurden nach Uroma’s Familienrezept nachgemacht und verkauft. Vielleicht auch nach eigenem Rezept, meine Theorie kombiniert das Vintage Shopping Paradies und den Essens Bereich allerdings so viel schöner. Ich habe mich letztendlich in einen Donut und in ein handmade book by Kateverliebt. Letzteres wurde aus Stadtführern der 50er Jahre hergestellt und gilt, obwohl es in diesem Jahrzehnt hergestellt wurde, den Materialen zufolge laut Wikipedia als Vintage! Es ist ein wirklich schöner Zeitvertreib, bei solch einzigartigen kleinen Ständen herumzustöbern, und vielleicht den ein oder anderen Schatz zu entdecken. Aber nicht nur die materiellen Dinge vor Ort, sondern auch die Individuen mit ihrem sehr urban-lastigem Stil sind ein Hingucker. 








Sunday, November 9, 2014

My Addiction

Mein Name ist Lena und ich bin ein Junkie. Ich bin süchtig. Ich liebe diese andere Welt, in die ich eintauche, ich brauche diese Auszeit von meinem Alltag, ich fliehe. Andere Menschenleben, Geschichten, ich will sie alle wissen. Ich bin so neugierig, dass mich 11 Staffeln einer Serie nicht abschrecken, ich will eher noch mehr sehen. Und ich habe schon so viel gesehen, von Sex and the City über Grey’s Anatomy bis hin zu Breaking Bad. Die Handlungen könnten nicht unterschiedlicher sein, aber ich gebe fast allem eine Chance, und fesselt mich die erste Folge einer Show, bleibe ich bis zum bitteren Ende dabei! 
Mittlerweile schaue ich mir die meisten Serien auf Netflix an, und seit dem ich in den USA lebe, kann ich die neusten Folgen glücklicherweise bei der Erstausstrahlung direkt mitverfolgen, obwohl ich gemerkt habe, dass mich diese durch die unzähligen Werbungen zwischendurch nicht so fesseln wie bei Netflix, wo ich meine Episoden komplett an einem Stück genießen kann.
 Mein Alltime-Favorite ist definitiv Sex and the City. Eine der wenigen Serien, bei denen ich mir die Folgen unzählige Male anschauen kann ohne genervt zu sein. Zudem habe ich vor kurzem Revenge für mich entdeckt. Ich habe bis vor 2 Monaten noch nie von der Serie gehört, was mich im Nachhinein verwundert, denn an kaum einer Serie war ich so interessiert wie an dieser. Hierbei handelt es sich um eine junge Frau, welche ihrem Vater im Kindesalter unfreiwillig entrissen wurde- als Erwachsene rächt sie sich an den Verantwortlichen. Zudem habe ich hier einige andere Serien aufgelistet (Favoriten von oben nach unten), welche könnt ihr mir empfehlen?! :-) 
#Sex and the City
#Revenge
#Grey’s Anatomy
#How I Met Your Mother
#Desperate Housewives
#Gossip Girl
#Pretty Little Liars
#New Girl
#Vampire Diaries
#Skins (Staffel 1)
#How To Get Away With Murder
#Scandal
#The Big Bang Theory
#Orange Is The New Black
#Breaking Bad

#Private Practice
#Californication
#Friends
#Full House
#Lost
#90210
#Melrose Place
#Once Upon A Time
#Charmed













Saturday, November 8, 2014

PRESS PAUSE.

Solange ich die Möglichkeit habe und nur 30 Minuten außerhalb New York's lebe, möchte ich so viel von New York erleben, wie es nur geht. Es ist immer wieder ein überwältigendes Gefühl, die Skyline vom Highway aus zu sehen und an den Wolkenkratzern vorbei am Terminal anzukommen, auszusteigen, einzutauchen. Eintauchen in eine eigene Welt, denn ich kann New York nicht mit einem Ort vergleichen, an dem ich vorher schon mal war. Heute stand auf meiner To-Do-Liste der High Line Park. Es handelt sich um zwei Meilen, die sich über den Straßen erstrecken und einen klaren Bruch zur Metropole bilden. Raus aus der Stadt, hinein in die Natur, so könnte man es beschreiben. Holzbänke, Pflanzen, Bäume, alles, was das Herz der Naturburschen unter uns begehrt- es fühlt sich ein bisschen wie Wellness an. Denn obwohl ich mich so sehr in New York verliebt habe, jede echte Liebe hat auch seine Ecken und Kanten. Subway fahren, Menschenmengen, neue Eindrücke, sich verirren und wieder fangen- all das macht müde. Da tut ein kurzer Spaziergang mit Relax-Möglichkeiten der Seele gut und gibt neue Energie..




Sweater/Hat: H&M, Skirt/Bag:Urban Outfitters, Shoes: Zara







Monday, October 27, 2014

How Girls Feel Without Mascara


via http://themetapicture.com/how-girls-feel-without-mascara/

Ich glaube, fast jedes kosmetikinteressierte Mädchen kann das bestätigen. Ich habe großes Glück, dass ich mich wegen Hautunreinheiten kaum ärgern muss- seit ich zurück denken kann hatte ich mit meinem Hautbild keine Probleme. Anders als viele andere Mädchen, habe ich den Abschnitt dein-Leben-wird-jetzt-schwerer-durch-schlechte-Haut während meiner Pubertät irgendwie übersprungen.  Demnach waren für mich dickflüssige Foundations und Abdeckstifte eher fremdes Land, bis vor einem halben Jahr habe ich höchstens Consealer und Puder benutzt. Allerdings würde ich das Mascara Statement dieses Pandas direkt unterschreiben. Es mag verrückt für die einen klingen, aber meiner Meinung nach sehe ich eher kränklich aus ohne Mascara. Ich würde sagen, hierbei handelt es sich um das eine Makeup Tool, auf welches ich mich beschränken würde, wenn ich es müsste. Ich interessiere mich verstärkt für Kosmetik seit ich in den USA bin, von High End bis hin zu Drogerieprodukten von CVS. Für ein ebenmäßigeres Hautbild habe ich mich am MAC Schalter beraten lassen und teste seit Monaten die BB Cream und Consealer und muss gestehen: diese beiden Produkte möchte ich auch nicht mehr missen- das Hautbild wirkt in der Tat so viel schöner. Und genau das ist der Punkt. Vor allem als Au Pair brauch man wirklich kaum Wert auf Make Up legen- zumindest nicht während der Arbeitszeit, denn ganz ehrlich, die Kids interessiert es nicht, wie du aussiehst. Jedoch tut es einfach gut, sich besonders an schlechten Tagen etwas frisch zu machen, Wert auf sein Aussehen zu legen. Das soll nicht oberflächlich klingen, aber ein ordentliches Erscheinungsbild im Spiegel kann den Tag in einem völlig neuem Licht erscheinen lassen. 




Saturday, October 18, 2014

Home sweet home?

Als Au Pair hat man nicht nur das Vergnügen, kostenlos in einer -meist- wohlhabenden Familie zu leben, sein eigenes Zimmer, Badezimmer und mit Glück auch sein eigenes Auto zu haben, man bekommt pro Woche auch noch ein Gehalt von 200 Dollar. Ganz nach dem Motto „mi casa es su casa“ wird das Zuhause der Gastfamilie auch dein Zuhause, deren voller Kühlschrank ist dein voller Kühlschrank, du bekommst einen Haustürschlüssel, eben alles, was ausmacht, zuhause zu sein. Natürlich ergibt sich das alles nicht aus reiner Freundlichkeit, im Gegenzug hat man einen festen Stundenplan von 45 h pro Woche, in denen die Kinder die eigene Priorität sind. In den 45 Stunden, in denen man mit den Kindern alleine ist, verschmilzt man zu Mama, Papa, Arzt, Lehrer, Koch, Entertainer, Richter, Taxifahrer, Putzfrau- in einer Person. Daraus ergibt sich mir ein unglaublicher Wert an Erfahrung, das wohl Wichtigste bisher gelernte ist für mich Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung, dass die Wäsche der Jungs gemacht ist, Verantwortung, dass alle rechtzeitig zu ihren Aktivitäten erscheinen, Verantwortung, dass meine Jungs in meinen 45 Stunden pro Woche ausreichend essen. Aber auch Verantwortung für materielle Dinge zu übernehmen, wie beispielsweise meine vier Wände und mein Badezimmer sauber zu halten, gleiches gilt für die Küche, nachdem ich gekocht habe, oder auch sicherzugehen, dass alle Türen abgeschlossen sind, wenn ich die Letzte bin, die das Haus verlässt. Natürlich sind das Dinge, auf die man in seinem wirklichen Zuhause ebenfalls achten sollte, jedoch nehme ich solche Angelegenheiten hier viel mehr wahr, denn auch, wenn ich jetzt schon seit 5 Monaten hier lebe, sind das rein objektiv gesehen fremde Menschen und nicht meine Eltern und unser Haus, an welches ich gewohnt bin. 
Die letzten fünf Monate habe ich mich so sehr eingelebt, dass ich dieses Haus wirklich als mein Zuhause ansehe, zumindest mein zweites. Nicht, weil ich glücklicherweise sozusagen eine komplette Etage für mich alleine habe und immer alles sehr sauber ist, sondern weil die Menschen um mich herum mich so empfinden lassen. „Zuhause“ ist für mich, zusammen zu essen, im Schlafanzug und ungeschminkt in die Küche laufen zu können, ohne ein Versteckspiel daraus zu machen, auf dem Sofa zu sitzen und gemeinsam einen Film zu schauen, auch außerhalb der Arbeitszeit. Auch wenn ich bisher nicht wirklich Heimweh hatte, woran das Auslandsjahr vieler Au Pairs scheitert, vermisse ich natürlich mein eigenes Bett, keine Frage- allerdings nicht in dem Sinn, dass ich nachts wach liege und mich in den Schlaf weine, weil ich zurück in meine gewohnte Umgebung möchte, sondern mit einem schönen Gefühl von Sehnsucht und der Gewissheit, dass ich bald schon bei der Hälfte angekommen bin und merke, dass die Zeit vergeht. Manchmal langsamer während der Arbeitszeit, aber dafür umso schneller bei allen anderen wunderbaren Unternehmungen, die ich bisher machen konnte, und ich blicke mit Vorfreude auf die nächsten 7 Monate in die Zukunft. 



via tumblr


Sunday, October 12, 2014

Be curious

Momentan lege ich viel Wert darauf, alle Ecken von New York ausfindig zu machen anstatt einfach die Sonne im Central Park zu genießen. Im Sommer war das mit Abstand die beste Option, denn bei 32 °C die Stadt zu erkunden macht selbst in der atemberaubenden Metropole New York City keinen spaß. Natürlich hat mich mein Weg schon zu einigen Attraktionen New York's geleitet, seien es sämtliche Islands von Randell- bis hin zu Staten Island vorbei an der Statue of Liberty, das Rockefeller Center, sämtliche andere Rooftops, Parks wie Central und auch Bryant Park- die Liste ist  lang. Letztes und dieses Wochenende interessierten mich besonders Stadtteile New Yorks wie Brooklyn, SoHo, China Town sowie Little Italy. Letztere drei liegen geografisch glücklicherweise direkt nebeneinander, sodass ich mir an einem Tag einen Eindruck von allen aneignen konnte. SoHo ist bis jetzt mein liebster Part New Yorks. Es wirkt nicht so Touristen überlaufen wie der Times Square, der Kleidungsstil hebt sich ab und von den Shopping Möglichkeiten brauche ich gar nicht erst anfangen- das Paradies eines jeden Modeinteressierten. Im Gegensatz dazu hat mich China Town nicht im geringsten überzeugt. Für mich wirkte es ziemlich heruntergekommen, besonders die Menschen am Straßenrand, die versuchen, gefälschte Markenartikel zu verkaufen strahlten eine unangenehme Atmosphäre aus. Brooklyn muss ich definitiv noch einen weiteren Besuch abstatten, wobei ich den Spaziergang über die berühmte Brooklyn Bridge sehr genossen habe- und auch die Aussicht auf die Skyline New Yorks lässt von Brooklyn aus nicht zu wünschen übrig. 


Times Square Sommer
Shoes+Top:H&M,Bag:Louis Vuitton, Leggins:Forever21




Streetart ChinaTown meets Little Italy


Brooklyn




Sunday, October 5, 2014

Summer is over

Nach und nach verschwinden die Hotpants und Tanktops immer tiefer im Kleiderschrank, stattdessen ziehe ich mir lieber meine Lederjacke an, bevor ich in der Abenddämmerung das Haus verlasse, ganz zu schweigen von langen Hosen und festem Schuhwerk. Meine Flip Flops, die vor zwei Monaten schon überfällig waren, kann ich jetzt fast ohne Herzschmerz entsorgen, denn während ich den abgelaufenen Begleitern meines Sommers stets weitere Chancen gegeben habe, lässt das Wetter dies nun nicht mehr zu. Meinen Strohhut ersetzte ich gerne durch einen schwarzen, herbstlichen Hut und auch die dicken, kuscheligen Pullis finden wieder ihren Platz in meiner Garderobe. 
Wenn ich darüber nachdenke, welche Jahreszeit wohl meine liebste ist, dann wäre das der Herbst. Der Sommer war lang, 3 Monate 30 Grad, ich bin bereit für kühlere Temperaturen, bereit für das Gefühl, der Sonne entgegen zu kommen anstatt vor ihr in den Schatten zu flüchten, die Sonnenstrahlen einzuatmen. Meiner Meinung nach gibt es kaum ein schöneres Naturereignis, als Blätter, die sich von Tag zu Tag mehr und mehr verfärben, sodass ich während meinen Spaziergängen mit Bruno die Schönheit von grellgelben bis nahezu pinken Blättern wahrnehme. Es ist wieder Zeit für heiße Schokolade, Kürbis Suppe und Tee. Und ich bin mehr als bereit. 





Bag:Steve Madden, Shoes+Hat+Sweater:H&M, Leggins:Urban Outfitters, Photos: Simone Solé


Tuesday, September 2, 2014

W EE K E N D.

Eines der besten Wochenenden überhaupt liegt hinter mir. Wie sehr habe ich mich die ganze letzte Woche auf meine freien Tage- von Samstag bis Montag- gefreut. Getroffen habe ich mich am Samstag Nachmittag mit Svetlana, wir haben uns auf den Weg nach Randall's Island gemacht um das Electric Zoo Festival zu besuchen. Hierbei handelt es sich für mich um das erste Festival, auf dem ich jemals war. Und auch wenn wir erst recht spät eingetroffen sind, wird mir dieser Abend noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn ich glaube, dass war mit Abstand die beste Nacht meines bisherigen Lebens. Manchmal passt einfach alles- dein Outfit, die Person(en), mit denen du unterwegs bist, die Atmosphäre vor Ort, ja, auch das Wetter und vor allem die Musik. Innerhalb gefühlter fünf Minuten war dann auch schon alles wieder vorbei und wir saßen nach einem Mitternachtssnack wieder im Zug in Richtung Darien, CT, denn unser Plan für Sonntag und Montag war ein Road Trip nach Newport, Rhode Island. 
Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm, und so haben wir uns in den Morgenstunden total übermüdet auf den Weg gemacht und sind abgesehen von einem kurzen, unfreiwilligen Zwischenstop nach drei Stunden am Zielort angekommen. Newport hat eine wunderschöne Promenade entlang des Hafens mit vielen kleinen, individuellen Shops und Restaurants. So haben wir unsere Nacht vom Vortag gemütlich ausklingen lassen und den Flair der Stadt genossen. 
Dieses Wochenende hat mir die schönen Seiten des Au Pair Lebens noch einmal verdeutlicht und mich merken lassen, dass ich mit dieser Entscheidung immer noch zutiefst glücklich bin und es wahrscheinlich nie bereuen werde, in die USA für ein Jahr gegangen zu sein. Es ist wirklich wichtig, seine freien Tage zu nutzen und Erinnerungen zu kreieren. 
Dieses Wochenende..
..Gegessen: Hauptsächlich Fish&Chips und Sushi. 
..Gesehen: Randall's Island, Newport RI, Darien CT, NYC 
..Gehört: ZEDD 
..Getragen: meinen geliebten Hut, H&M, Forever 21
..Gewünscht: 'when me and u party together, I wish this night would last forever.' beschreibt es wohl am besten. Wo ist der 'repeat-Knopf' für's Leben!?
..Gelacht: ..über: Es gibt doch Newport auch bei O.C. California? - Ja, in Kalifornien. 
..Gespart: gemeinsam über 1000 $. Das Leben meint es gut mit uns. 
Ein großes Dankeschön an Zedd! 










Tuesday, August 19, 2014

3 Months Update

Mittlerweile sind drei Monate vergangen, das bedeutet 92 Tage, 2208 Stunden, unzählige Momente. Angekommen in den USA bin ich am 19. Mai 2014, wobei ich mich mental eigentlich erst jetzt hier befinde. Es gibt so viele neue Eindrücke, die Integration in die Gastfamilie, die Stärken und Schwächen der Kids zu durchschauen, ein gewisses Feingefühl für die Erziehung zu entwickeln. Ich habe mich in meinem Leben noch nie um jemand anderen kümmern müssen als mich selbst, sprich’ dafür zu sorgen, dass jemand pünktlich zu Terminen erscheint, regelmäßig isst, zeitig schlafen geht um schlechte Laune am nächsten Tag vorzubeugen- und das mal 3. Glücklicherweise bin ich dabei nicht komplett auf mich alleine gestellt, Kommunikation ist wirklich alles. 
Aber nicht nur das Einfinden in den Alltag einer fremden Familie ist eine Herausforderung, welche ich meiner Meinung nach bis jetzt recht gut meistere, sondern auch neue Freundschaften aufzubauen ist sehr wichtig. Ich kann mich glücklich schätzen, dass meine südafrikanische Freundin direkt neben an wohnt und genau wie ich, bis Mai 2015, hier verweilt. Dazu kommt noch, dass wir wirklich auf einer Wellenlänge sind, was auch nicht selbstverständlich ist, bloß weil man den selben Job macht und im Nachbarhaus wohnt. Außerdem wohnen 2 meiner engsten Freundinnen nicht mal 2 Stunden Autofahrt entfernt von mir, wodurch ich immer ein Gefühl von Heimat in der City habe. Das ist unbezahlbar und ich glaube, kaum jemand hat so viel Glück in dieser Hinsicht. 
Ein weiterer Aspekt, weshalb ich dieses Auslandsjahr machen wollte, bezieht sich auf das Reisen. Ich entdecke gerne neue Orte, gefällt es mir irgendwo besonders gut, plane ich zwar, irgendwann zurückzukehren, dennoch würde ich ein anderes Ziel als nächsten Anlaufpunkt bevorzugen. Ich möchte hier so viel wie möglich sehen und bis jetzt gelingt mir das recht gut. Von meiner Checkliste kann ich New Jersey (haha, hier lebe ich, ja, zähl’ ich trotzdem!) , Connecticut, Pennsylvania und Illinois abhaken. Simone und ich planen schon eifrig weitere Trips, um unser Reisespektrum so breit wie möglich zu fächern. Auch kleinere Ausflüge schmücken das Jahr, beispielsweise war ich einen Tag mit meiner Gastfamilie am Jersey Shore (genauer : Spring Lake), auf dem Delaware River paddeln, habe in Illinois den berühmten Freizeitpark Six Flags besucht, habe am Strand in Darien(CT) den Sonnenuntergang genossen, nicht zu vergessen die etlichen New York Trips, bei dem keiner dem anderen gleicht, da NY unglaublich vielseitig ist. Ich habe mein erstes Musical in den USA besucht (Phantom der Oper, sehr zu empfehlen) und genieße all die amerikanischen Läden, die in Deutschland noch nicht in dieser Bandbreite vertreten sind, von Victoria’s Secret bis hin zu Forever 21. 

In den letzten drei Monaten ist es mir wirklich gut ergangen und das ist keine Selbstverständlichkeit, da man mit dem Au Pair Programm natürlich auch eine Menge Pech haben kann, ich höre es immer wieder von Betroffenen. Jeder, der dieses Jahr anstrebt, möchte, dass diese Entscheidung eine der Besten im Leben wird, oft spricht man von einer lebensverändernden Erfahrung, und ich bin mir ziemlich sicher, dass mich diese 365 Tage, weit weg von Zuhause, verändern werden, wenn sie es nicht sogar bereits schon getan haben. Ich lerne sehr viel über meine eigene Person, beispielsweise bin ich davon ausgegangen, dass ich jemand bin, der sehr unter Heimweh leidet - ist allerdings nicht der Fall. Dennoch gehe ich mit dieser Erkenntnis stets vorsichtig um, denn die Weihnachtszeit steht mir noch bevor, ich denke, in dieser Phase wird man am härtesten auf die Probe gestellt. 
Kurzgesagt- es ist alles gut. Ich habe noch 9 Monate vor mir, ich möchte so viel daraus machen, wie es mir möglich ist. Im Herbst erwartet mich das College, im Winter bekomme ich lang ersehnten Besuch .. ich bin sehr dankbar, dass ich diese Chance wahrnehmen durfte. 


Friday, August 1, 2014

It's been a long time

Ich bin 20 Jahre alt. "Alt" ist in diesem Fall relativ, für eine 5 jährige bin ich praktisch eine Oma, für die Oma bin ich noch das kleine Mädchen. Ich selbst fühle mich nur in gewissen Situationen wirklich alt, beispielsweise, wenn ich Fernsehserien meiner Kindheit zufällig im TV entdecke oder mir Kinderbilder anschaue. Geht es jedoch darum, wie ich mich kleide, sage ich mir gerne manchmal, dass der ein oder andere Rock gar nicht zu kurz wäre, ich bin ja jung, ich kann das tragen- ich bin erst 20. Familie gründen, Haus bauen, all das liegt noch weit in der Zukunft für mich, für so etwas bin ich noch nicht bereit, dazu bin ich noch nicht erwachsen genug. 
Momentan beschäftige ich mich mit Kindern, im Durchschnitt 9 Jahre alt, und ich merke, es ist noch gar nicht lange her, als ich selbst noch 9 war. Grundschule, Kindergarten, da fängt das Leben an- erste Freundschaften, Schwärmereien, sorgloses spielen mit den Nachbarskindern. Und da war das eine Kind, dass mich vom Kindergarten bis in die Anfänge der Grundschule begleitet hat. Klingt ziemlich normal, jedoch sollte ich etwas präziser werden: Ich habe mich mit einem Mädchen angefreundet, welches nicht aus meiner Stadt, nicht mal aus meinem Land, kam. Sie war Amerikanerin und wir verbrachten unheimlich viel Zeit zusammen. Ich erinnere mich nicht mehr an besonders viel oder gar an Details meiner Kindergartenzeit, aber wenn ich zurück denke, sehe ich mich und sie. Es kam, wie es kommen musste, sie zog zurück in die USA und ab dann hörten wir nie wieder etwas voneinander. Klingt tragisch.  
Ungefähr vor einem Jahr fand ich ein Buch auf dem Speicher. Der Inhalt bestand aus Steckbriefen von Freunden aus der Grundschule, zum Totlachen! In mitten all den Steckbriefen fand ich auch ihren - samt Foto. Ab und an kam sie mir in den Sinn in den vergangenen Jahren, also konnte ich es nicht auf sich beruhen lassen, soziale Netzwerke zu durchforsten um herauszufinden, was aus ihr geworden ist. Und siehe da, ich konnte sie ausfindig machen. Wir schrieben Nachrichten hin und her, sendeten uns Fotos von früher, und ein knappes Jahr später befinde ich mich selbst auch hier, in Amerika. Diese Gelegenheit wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, weshalb ich einen Flug buchte und sie letzte Woche besuchte- das große Wiedersehen nach 12 Jahren! Verrückt. 
Was haben wir beide bisher erlebt? In 12 Jahren passiert so viel, besonders als Teenager. Von der ersten Liebe bis hin zum Schulabschluss. Sie erzählt mir, dass sie ein paar Jahre in Japan gelebt hat, ich sage ihr, dass mein Vogel, an den sie sich noch erinnern kann, erst vor wenigen Monaten gestorben ist und wir immer noch im selben Haus leben. 
Die Frage aller Fragen war eindeutig: Wie haben wir damals kommuniziert, wobei sich heraus stellte, dass sie fließend Deutsch mit mir redete (wovon sie leider nichts behalten hat). Wir hatten ein paar wunderschöne Tage, taten das, was 20jährige Mädchen so tun- erkundeten St. Louis, gingen aus, shopping, erinnerten uns an alte Zeiten und fühlten uns im Vergleich zu damals uralt! Fest steht, dass wir mit dem nächsten Besuch nicht noch einmal 12 Jahre warten. 







Sunday, July 20, 2014

When the sun goes down, the stars come out

Die besten Ideen kommen nachts. Davon bin ich überzeugt. Nachts wird man nachdenklich, nachts wird man sentimental, melancholisch. Man überdenkt vergangene Momente und lässt sie aufleben, sie werden für einen klitzekleinen Augenblick wieder real. Und dann? Dann verliert man den Faden, irgendwie wortwörtlich, und wenn auch nur imaginär, etwas anderes holt einen ein, Gedanken an andere Geschehnisse oder auch die Vorstellung der eigenen Zukunft. Ab genau diesem Moment sollte man schlafen gehen, zumindest ist das meine Meinung. 
Gedanken über die Zukunft sind vor allem angsteinflößend, besonders, wenn man ins Detail geht. Wenn man sich beispielsweise vorstellt, dass jedes Leben irgendwann ein Ende erreicht. Das Extrem aller Gedanken. Jetzt denk’ mal an deine Mutter, dein Vater, an deine große Liebe? Bei solchen Vorstellungen erstarr’ ich und kann nur erahnen, wie es sich anfühlen muss, wenn diese Fälle tatsächlich eintreten. 
Es ist Nacht, 22:05 und ich werde nachdenklich. Ich schreibe darüber, dass man über solche Dinge nicht nachdenken sollte, doch wie paradox ist es, dass ich es genau in diesem Moment mache? Man kann seine Gedanken nicht kontrollieren, man denkt einfach. Meist ohne Grund, ohne jeglichen Auslöser, nur so vor sich hin, und man verliert sich in diesen Gedanken.
 Ich liebe es, wenn die Sonne untergeht, die Nacht, ich liebe die Sterne, ich liebe das Geheimnisvolle, dass sie mit sich bringt. Und manchmal liebe ich es, einfach hier zu liegen und über all das nachzudenken, was war, was noch kommt oder auch was genau in diesem Moment mit mir passiert- in diesem Stadium zwischen Gestern und Morgen, zwischen Vergangenheit und Zukunft. … 

Und ich liebe es, mit Bruno den Tag ausklingen zu lassen, die letzten Sonnenstrahlen einzufangen bevor es endgültig dunkel wird und ein neuer Tag bereits in den Startlöchern steht, nur so darauf wartet, anzubrechen.





Monday, July 14, 2014

10.000 Grad, seh' 1000 Farben

Stell' dir vor: Es steht fest, dass du für ein Jahr auf einem anderen Kontinent leben wirst. Sehr weit weg von Zuhause. Du genießt die letzten Wochen in der Heimat in vollen Zügen, gehst ein letztes mal feiern, ins Kino, oder einfach nur in den Park, machst das, was du sonst auch getan hast, siehst die Dinge allerdings aus einem anderen Blickwinkel, die "ich-genieße-jeden-Moment"-Perspektive, (sollte man diese nicht eigentlich immer haben!?).Jeder Augenblick wird aufgesaugt und tief im Herzen verankert, denn wer weiß, wie die Dinge in 365 Tagen aussehen, oder würdest du von deinem Leben behaupten, so wie es jetzt ist, war es auch vor einem Jahr? Die selben Menschen, die selben Unternehmungen, Ansichtsweisen..- wenn ja, wirkt das ziemlich monoton. 
Du verabschiedest dich von deinen engsten Freunden und weißt, das Internet muss jetzt eure Dates ersetzen. Aber wie das Leben so spielt, kommt es nie so wie man denkt, und siehe da, meine Sveti siedelt um- um, zu mir, naja, zumindest in meine Nähe. Treffpunkt: New York City- unsere Mitte. Und dann laufe ich am Sonntag, dem 13. Juli 2014 den Times Square entlang, mit der Gewissheit, wir treffen uns jeden Moment, und wir kommen beide absolut nicht 'drauf klar, dass wir uns wirklich so schnell wieder haben. Wir leben in derselben Zeitzone (endlich ist jemand so lange wach wie ich - Verweis auf den sechsstündigen Zeitunterschied, ich lebe in eurer Vergangenheit), im selben Zeitraum (Mai/Juni 2015) und durchleben dasselbe Programm- Life of an Au Pair. 
Svetlana und ich lernten zudem dieselbe Sophie kennen, ich, durch die Orientation Days zu Beginn meiner Reise, Svetlana daher, dass beide nun im selben Ort wohnen, und so ziehen wir zu dritt durch New York City. Ja, die Welt ist verdammt klein. Zwischen WM-Fieber, meiner ersten New Yorker Taxifahrt und einem fast verlorenen Donut (ich kam mir noch nie so verfressen vor wie in dem Moment, als ich die Taxi Tür aufgerissen habe um meine Donut Tüte zu retten), ging der Tag schneller vorbei, als uns lieb war. Es tut so gut, ein Stückchen Heimat hier zu haben, besonders, wenn es sich um jemand so Wichtigen für mich handelt wie sie. Man weiß wirklich nie, wie sich die Dinge entwickeln- hierbei eindeutig zum Positiven für mich- ich kann unsere Wochenenden in der City kaum erwarten! 















Thursday, July 10, 2014

We will always have Paris.

Ja, auf diesem Blog dreht es sich vor allem um mein Auslandsjahr in New Jersey, mein "journey", mein "adventure". Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass es mich in ein anderes Land verschlägt, um kurzerhand meinen heutigen Post zu rechtfertigen. Nennen wir es #tbt, throw back thursday, worunter grundlegend zu verstehen ist: Erinnerungen zeigen, Momente aus der Vergangenheit aufleben lassen.
Vergangenheit hört sich für mich so an, als wäre es 10 Jahre her, dabei handelt es sich hierbei um Paris vor 2 Monaten. "Paris", "Vergangenheit", ich klinge melancholisch, aber wie auch immer.. Vor 2 Monaten war ich mit meiner Charlotte für ein Wochenende in der Stadt der Liebe. Erst Disneyland erobern, dann den Eiffelturm bestaunen, es ist und bleibt unvergesslich. 
Für viele mag ein Besuch im Disneyland als 19- und 20jährige kindisch klingen, aber ganz ehrlich, ich weiß genau, tief im Inneren hat sich jeder zumindest einmal im Leben gewünscht, von Mickey Mouse im Disneyschloss gedrückt zu werden ;-). Wir dachten uns: Besser spät als nie, und trotz 24/3 Regen, wir haben jeden Moment genossen. Und der Augenblick, in dem wir vor dem Schloss standen und überhaupt nicht wussten, wohin mit unseren Emotionen, wird mir auch ewig im Gedächtnis bleiben. Dieses Gebäude ist pure Perfektion- einfach überwältigend; Kindheitstraum erfüllen: check!

Allerdings hat uns Disneyland nicht gereicht, wir wollten auch ein wenig Sightseeing erleben, also machten wir uns auf den Weg zu dem Hotspot schlechthin, dem Eiffelturm. Sämtliche Erfahrungen mit fremden Menschen und auf deren Hilfe, auf die man als Touristen wie wir eben angewiesen ist (positive und negative stets in Abwechslung), sowie einen überteuerten Tee später, knippsten wir, wild wie die Chinesen, (Achtung: Sterotype) ein paar -meiner Meinung nach- wunderschöne Fotos. Und weil das Wochenende für mich so perfekt war, vollgepackt mit positiven Vibes, Spaß, Gesprächen bis 4 Uhr Nachts ( 00:00: Gute Nacht. 01:00: schläfst du? -nein und du?) und einer Busfahrt, die lange, aber wahnsinnig amüsant war, möchte ich es hier teilen. Das war das Beste, was wir hätten machen können, bevor wir uns möglicherweise über ein ganzes Jahr nicht sehen werden. 
I miss you.